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Fleig übernimmt Führung im Gesamtweltcup

Martin Fleig
Martin Fleig © Ralf Kuckuck / DBS-Akademie

Die deutsche Nationalmannschaft Ski nordisch fährt beim Biathlon-Rennen über die Langdistanz in PyeongChang weitere Erfolge und Podestplatzierungen ein. Martin Fleig gewinnt trotz schwieriger Bedingungen das Rennen der sitzenden Herren und überholt  zwei Rennen vor dem Saisonende den Ukrainer Taras Rad in der Weltcup-Gesamtwertung. Auch Anja Wicker verschafft sich mit Rang zwei eine gute Ausgangslage für den Gewinn des Gesamtweltcups.

Bauch- und Kopfschmerzen, zwei Fehler am Schießstand, dazu ein Sturz nach einer Unachtsamkeit in der Abfahrt – das Biathlon-Rennen über die Langdistanz von 15 Kilometern beim paralympischen Testevent von Pyeongchang (Südkorea) stand für Martin Fleig vom Ring der Körperbehinderten Freiburg unter keinem guten Stern. Umso erstaunlicher, was der 27-Jährige daraus machte. In 52:22.8 Minuten siegte er mit gewaltigem Vorsprung vor den beiden US-Amerikanern Aaron Pike (54:32.8 Minuten, zwei Schießfehler) und Daniel Cnossen (54:46.3 Minuten, fünf Schießfehler).

„Das war alles andere als perfekt heute. Aber die Konkurrenz hat zu meinem Glück auch gepatzt“, sagte der Gundelfinger, der durch den vierten Weltcup-Sieg seiner Karriere auch die Führung im Gesamtweltcup bei den Männern sitzend von Taras Rad (Ukraine) übernahm, der am Dienstag nur Sechster wurde. Vor den finalen beiden Wettkämpfen im japanischen Sapporo in der kommenden Woche beträgt Fleigs Vorsprung auf Rad 50 Punkte.

Bei den Frauen im Schlitten ist Anja Wicker (MTV Stuttgart) bereits einen Schritt weiter. Der 25-Jährigen ist nach einem zweiten Platz über die 12,5 Kilometer ihre zweite Kristallkugel nach 2015 nur noch theoretisch zu nehmen. Wickers Vorsprung in der Gesamtwertung vor Lidziya Hrafeyeva aus Weißrussland beträgt 190 Punkte.

Dank einer fehlerlosen Schießleistung kam die Stuttgarterin am Dienstag auf eine Zeit von 53:00.3 Minuten und musste sich nur Oksana Masters aus den USA (51:55.8 Minuten, drei Schießfehler) geschlagen geben. „Oksana hat läuferisch mal wieder gezeigt, wo der Hammer hängt. Aber für mich ist das trotzdem ein gutes Ergebnis“, sagte Wicker.

Bronze ging an Andrea Eskau vom USC Magdeburg (53:19.1 Minuten, ein Schießfehler). „Ich habe am Schießstand unglaublich viel Zeit verloren, weil mein Anschlag nicht passte“, ärgerte sich die 45-jährige Elsdorferin. In der Loipe setzte sie den Frust aber in Energie um und nahm der Vierten Hrafeyeva (53:25.0, ein Schießfehler) auf der letzten Runde eine halbe Minute ab.

Clara Klug (PSV München) und ihr Guide Florian Grimm (SSV Niedersonthofen) komplettierten als Dritte bei den Frauen mit Sehbehinderung mit einer Zeit von 51:45.3 Minuten hinter den Ukrainerinnen Oksana Shyshkova (48:16.6 Minuten, ein Schießfehler) und Olga Prylutska (51:27.6 Minuten, drei Schießfehler) das erfreuliche deutsche Mannschaftsergebnis. „Meine einzige Chance bei erneut sehr schwierigen Loipenverhältnissen war, null zu bleiben. Das habe ich geschafft“, sagte die 22-Jährige.

Quelle: Ben Schieler