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Elf Medaillen für deutsche Para-Tischtennis-Athleten

Gold für Brüchle, Schmidberger und Gürtler in WK 3

Mit insgesamt elf Medaillen für das deutsche Team gingen am Freitag die Europameisterschaften im Para-Tischtennis im italienischen Lignano zu Ende. Nach den sechs Medaillen im Einzel-Wettbewerb kamen im Team fünf weitere hinzu. Am erfolgreichsten war Thomas Schmidberger, der sowohl im Einzel als auch in der Mannschaft mit Thomas Brüchle und Jan Gürtler Europameister wurde. Neben diesen beiden goldenen holten die deutschen Athletinnen und Athleten noch drei Silber- und sechs Bronzemedaillen. Grund zur Freude: An fünf der elf Medaillen waren bereits Nachwuchsspieler beteiligt.

Am letzten Wettkampftag waren noch vier deutsche Mannsch aften im Einsatz: Das Team der Wettkampfklasse 3 mit Tom Schmidberger, Thomas Brüchle und Jan Gürtler sicherte sich gegen Österreich eindrucksvoll den Titel: Auch im Finale blieben sie ohne Spielverlust und unterstrichen somit ihre momentane Dominanz in Europa.

​Für Holger Nikelis und Marcus Sieger ging es heute ebenfalls um Gold – Allerdings hatten sie gegen die Topgesetzten Rob und Paul Davies aus Großbritannien am Freitag morgen dieses Mal mit 1:3 das Nachsehen. Im Doppel blieben sie jedoch das gesamte Turnier ungeschlagen und erspielten sich somit die Silbermedaille.

​In der WK 6 gewa nnen Thomas Rau und Thomas Kusiak am Vormittag mit großem Kampfgeist mit 3:2 gegen die bis dahin ungeschlagenen Russen Esaulov und Safiullin. Damit hatten sie auch die Chance, im letzten Spiel gegen Dänemark nach Gold zu greifen. Doch hier erwies sich Einzel-Europameister Peter Rosenmeier als zu stark. Da er nicht nur beide Einzel gewann, sondern Dänemark mit seinem Landsmann Nielsen auch das Doppel sicherte, krönte sich Rosenmeier zum Doppel-Europameister. Die beiden Deutschen dürfen sich derweil über den Vize-Titel freuen.

​Wie befürchtet waren die Ukrainer im Halbfinale der WK 7 für das deutsche Team mit Jochen Wollmert und Dennis Freye eine Nummer zu groß. Dennis Freye plagte sich allerdings immer noch mit einer Armverletzung aus dem Einzel-Wettbewerb und auch Paralympics-Sieg er Wollmert musste heute die Stärke der Titelverteidiger anerkennen. Das Team der WK 7 kann somit eine Bronzemedaille feiern.

​„Wir haben von der Menge und Qualität der Medaillen das schon gute Ergebnis der EM 2011 in Split nochmals deutlich übertroffen. Zwei bis drei Medaillen mehr wären noch drin gewesen - wenn es nach unseren kühnsten Träumen gegangen wäre. Doch realistisch betrachtet haben wir vier Medaillen mehr als "geplant" geholt“, so der hochzufriedene Bundestrainer Volker Ziegler. „Man kann nicht erwarten, dass die eigene Mannschaft einerseits von unliebsamen Überraschungen verschont bleibt und andererseits diverse Überraschungscoups landet. Dieses Ergebnis ist schon sehr dicht am Optimum.“

​Seine Meinung, dass ein gewisses Maß an Reibung für Spitzenleistungen notwendig ist, musste Ziegler in Lignano revidieren: „Spitzenleistungen - zumindest in diesem Team - sind auch mit Harmonie möglich. Daher gilt mein Dank neben den Spielerinnen und Spielern auch dem ganzen Betreuerteam mit den Coaches und Physiotherapeutinnen sowie den zahlreich mitgereisten Schlachtenbummlern, die uns toll unterstützt haben. Nach den Tagen mit viel Adrenalin, wenig Schlaf, bescheidener Unterkunft und viel zu viel Pasta, Pasta, Pasta wird jeder für sich erst einmal der Erfolg genießen, sich auf das eigene Bett freuen und ausschlafen.“

​Nun hofft der Bundestrainer,dass die in Lignano eingeschlagene Erfolgsstory in Zukunft weitergeschrieben werden kann:“ Einige anderen Nationen haben schon vor uns eine Professionalisierung des Para TT-Sports eingeleitet, andere Länder sind gerade dabei. Dadurch müssen auch wir den eingeschlagenen Weg forcieren und unsere Strukturen wettbewerbsfähig halten bzw. machen. Zur Fortsetzung der hier gezeigten Erfolge braucht es neben guten Konzepten und Strukturen aber auch entsprechende finanzielle Mittel. Diese in Zeiten leerer Kassen zu Verfügung zu haben und effizient einzusetzen wird die nächste große Herausforderung sein.“ 

Detaillierte Ergebnisse und den Zeitplan finden Sie unter http://www.ipttc.org/upload/results/files/.

 

Auf dem Youtube Channel der ITTF (http://www.youtube.com/user/ittfchannel/videos?view= 2&live_view=500&flow=list)sowie auf der Homepage des italienischen Verbandes (http://webtv.fitet.org/) stehen außerdem Videos auf Abruf zur Verfügung.

 

Medaillenübersicht Deutsches Team

 

Einzel

 

Gold: Thomas Schmidberger (WK 3)

Silber: Sandra Mikolaschek (WK4)

Bronze: Holger Nikelis (WK1), Thomas Brüchle (WK3),Valentin Baus (WK5), Stephanie Grebe (WK6)

 

Team

Gold: Thomas Schmidberger/Thomas Brüchle/Jan Gürtler(WK3)

Silber: Holger Nikelis/Marcus Sieger (WK1), Thomas Rau/Thomas Kusiak (WK6)

Bronze: Valentin Baus/Selcuk Cetin (WK5), Jochen Wollmert/Thorsten Schwinn/Dennis Freye (WK7)

 

 

Ergebnisse 04.10.13

 

Herren Team

 

WK1

Holger Nikelis (WK1/RSC Köln)/Marcus Sieger (WK1/Sindelfingen)

Gruppe 9 Uhr vs. GBR Robert Davies/Paul Davies 1:3

Nikelis vs. Davi es, P.0:3

Sieger vs. Davies, R.0:3

Nikelis/Sieger vs.Davies/Davies 3:2

Nikelis vs. Davies, R.1:3

 

WK3

Thomas Schmidberger (RSG Koblenz)/Thomas Brüchle (RSC Frankfurt)/Jan Gürtler(RSC Berlin)

F 14 Uhr vs. AUT Manfred Dollmann/Egon Kramminger 3:0

Schmidberger vs.Kramminger 3:0

Brüchle vs. Dollmann3:2

Schmidberger/Brüchle vs. Dollmann/Kramminger 3:0

 

WK6

Thomas Rau (BSG Neumünster)/Thomas Kusiak (BSGNeumünster)

Gruppe 11:30 Uhr vs. RUS Aleksandr Esaulov/Dinar Safiullin 3:2

Rau vs. Esaulov 1:3

Kusiak vs. Safiullin3:1

Rau/Kusiak vs.Esaulov/Safiullin 2:3

Kusiak vs. Esaulov 3:2

Rau vs. Safiullin 3:0

 

Gruppe 16:30 Uhr vs. DEN Peter Rosenmeier/ Brian Nielsen 1:3

Kusiak vs. Nielsen 3:0

Rau vs. Rosenmeier 0:3

Rau/Kusiak vs.Rosenmeier/Nielsen 0:3

Kusiak vs. Rosenmeier 0:3

 

 

WK7

Jochen Wollmert (RBS Solingen)/Thorsten Schwinn (RSC Frankfurt)/Dennis Freye(RBS Solingen)

HF 11:30 vs. UKR Maxym Nikolenko/ Mykhaylo Popov 0:3

Freye vs. Nikolenko 0:3

Wollmert vs. Popov 0:3

Wollmert/Freye vs. Nikolenko/ Popov 1:3

 

Quelle: Sonja Scholten