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Deutsche Triathleten gewinnen zweimal Gold bei WM

Die deutschen Triathleten haben bei der Triathlon-Weltmeisterschaft, die vom 27.8. – 1.9. in Edmonton (Kanada) stattfindet, zwei Titel erringen können. Martin Schulz aus Leipzig und Nora Hansel aus Witten gewannen ihre jeweiligen Wettkampfklassen und durften sich über die Goldmedaille freuen.

Schulz wiederholte damit nach 1:01:03 Stunden für 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen seinen Triumph aus dem Vorjahr, als er in London ebenfalls den WM-Titel erringen konnte. Dabei hatte sein Rennen in der Startklasse PT4 nicht sonderlich gut begonnen. Der starke Schwimmer kam „nur“ auf Rang drei aus dem Wasser. Diese leichte Schwäche revidierte er allerdings schon auf dem Rad und konnte seinen Vorsprung auch im Laufen verteidigen. „Das Schwimmen war nicht so gelungen, aber ansonsten lief alles perfekt heute“, resümierte der Welt- und Europameister. In der PT2 startete Nora Hansel, deren Rückstand nach dem Schwimmen weniger überraschend war, da dies nicht ihre „Lieblingsdisziplin“ darstellt. Ihre Vorfreude auf die anspruchsvolle Radstrecke stellte sich dann als berechtigt heraus, da sie hier ihre Stärken in die Waagschale werfen konnte und das Feld von hinten aufrollte. Den Vorsprung nach dem zweiten Wechsel ließ sie sich dann nicht mehr nehmen und gewann nach 1:32:24 Stunden. Beteiligt an diesem Rennen und dem Titel war auch ein bisschen die DTU-Altersklassen-Starterin Tanja Hohmann, die morgen noch über die Kurz-Distanz antreten wird. Sie hatte Hansel in der Wechselzone als Helferin unterstützt.

Nicht wie erhofft verliefen dagegen die Rennen der anderendrei deutschen Starter. Stefan Lösler (Kirchheim) belegte Rang acht, Markus Häusling (Nendorf) und Simon Gänger (Freudental) beendeten ihre Wettkämpfe jeweils auf dem elften Platz. Stefan Lösler, dem der linke Unterschenkel fehlt, war klar, dass er in der PT2 der Herren keine Titelchancen gegen die Konkurrenten mit zwei Beinen hat, aber dass seine 1:19:41 Stunden am Ende Rang acht bedeuten, war nicht der Plan. Lösler, dessen Wechselhelfer DTU Bundestrainer des Nachwuchs Thomas Möller war, hatte Probleme mit der Knochenhaut beim Laufen. Da er dadurch auf den finalen fünf Kilometern zeitweise kaum noch auftreten konnte, war natürlich keine gute Platzierung möglich.

„Ich wollte, aber meine Beine nicht“

1:18:03 Stunden standen bei Rollstuhlfahrer Markus Häusling auf der Zieluhr, als er dieses überfuhr. Rang elf statt der erhofften Qualifikationsnorm für den Paratriathlon-B-Kader mit Rang sechs. Dabei hatte das Rennen mit einem guten Schwimmen für Häusling begonnen. Doch bereits in der Wechselzone starteten dann die Probleme, da er auf dem etwas rutschigen Teppich mit dem Rollstuhl nicht wie erwartet steuern konnte und so Zeit verlor. Ein platter Reifen beim Renn-Rollstuhl auf der Laufstrecke machte dann all seine Hoffnungen auf eine gute Platzierung zunichte. Der elfte Platz steht auch für Simon Gänger in den Ergebnislisten der WM. Auch er hatte mit einem respektablen Schwimmen den WM-Wettkampf hoffnungsfroh eröffnet, konnte seine eigentlichen Leistungsstärken auf dem Rad und beim Laufen allerdings nicht abrufen. „Ich wollte, aber meine Beine nicht“, sagte er im Ziel.

Dennoch kann Nadine Mielke, bei der Deutschen Triathlon Union für die Paratriathleten zuständig ein zufriedenes Fazit ziehen. „Zwei Mal Gold ist einfach genial. Das Pech von Markus war extrem ärgerlich und auch Stefan und Simon hätten es verdient gehabt, weiter vorne mitzuspielen, aber so ist der Sport. Für Simon war es zudem die erste WM, beim nächsten Mal klappt es besser.“

Quelle: Oliver Kubanek, Deutsche Triathlon Union