Aktuelles aus dem Bereich Leistungssport

Der Weltcup 2015 wird Wirklichkeit

Vom 24. bis 26. Juli ist die Weltelite im Behindertenradsport in Elzach

Nun ist es amtlich: Mit seiner Unterschrift besiegelte Werner Becherer, Vorsitzender des Radfahrvereins Concordia Prechtal, den Vertrag mit dem Weltradsportverband UCI, der den Paracycling-Weltcup 2015 offiziell nach Elzach vergibt. Vom 24. bis 26. Juli, eine Woche vor den Weltmeisterschaften in der Schweiz, kämpft die Weltelite im Behindertenradsport in Elzach um gute Startbedingungen für diese WM und gleichzeitig um Punkte für die Nominierung zu den Olympischen Spielen 2016 in Brasilien.

Gemeinsame Veranstalter sind der Radfahrverein Prechtal und die Stadt Elzach. Der Paracycling-Weltcup ist eine offizielle Veranstaltung des Weltradsportverbandes (UCI) für Radsportler mit Handycaps. Pro Jahr werden weltweit nur vier dieser Veranstaltungen ausgetragen. Elzach ist 2015 einziger Austragungsort in Deutschland und daher von nationaler Bedeutung, verdeutlichte Tobias Engelmann. Er ist Teammanager der Deutschen Nationalmannschaft, also so etwas wie der Oliver Bierhoff des Deutschen Behindertenradsports. Nur eine Woche später finden in Nottwil in der Schweiz die Weltmeisterschaften im Behindertenradsport statt. Bundestrainer Patrick Kromer weiß daher: "In Elzach ist alles da, was bei der WM auch da ist!"Auch für die Paralympics in Brasilien 2016 sind Starts bei solchen Weltcups von großer Bedeutung. Denn dafür muss man sich über ein Punktesystem qualifizieren. Je höherwertig das Rennsportereignis, bei dem man startet, desto mehr Punkte gibt es für eine gute Platzierung. Das Starterfeld wird also sehr prominent besetzt sein, weiß Kromer. Erwartet werden rund 350 Radrennsportler und weitere etwa 150 Teambegleiter aus 40 Nationen. "Es ist im wahrsten Sinne des Wortes die ganze Welt zu Gast in Elzach", stellt er die Bedeutung dieses Ereignisses heraus.

"Das wird eine Herausforderung ersten Ranges", ist sich Bürgermeister Roland Tibi bewusst. "Sie wird uns fordern bis an die Leistungsgrenze". Doch bange machen gilt nicht: "Wir haben fünf Mal erfolgreich geübt", verweist er auf den Erfahrungsschatz aus den bisher veranstalteten Paracycling-Eurocups in Elzach. An Unterstützung mangelt es nicht: So übernimmt die Schirmherrschaft für dieses Ereignis Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer. Der Deutsche Behindertenradsportverband – allen voran Engelmann und Kromer – stehen als Ratgeber zur Verfügung. Von deren internationalem Erfahrungsschatz profitieren die Elzacher ungemein. Ganz wichtig sei, die Bevölkerung mit ins Boot zu holen, so Tibi: "Es wird größere Einschränkungen geben für viele – und das über drei Tage lang".

Der Terminplan sieht die Anreise der teilnehmenden Nationen für Dienstag, 21. Juli vor. Etwa eine Woche lang werden sie im Elztal bleiben, dann ist die Weiterreise zur WM in Nottwill geplant. "Das Training in Elzach nutzen viele Teams vor allem aus den nicht-europäischen Ländern zur Akklimatisierung", so Kromer. "Diese Region hier bietet dafür die idealen Bedingungen". Entsprechend groß werden die Trainingsaktivitäten sein.

Am Freitag, 24. Juli, beginnen die offiziellen Wettkämpfe mit dem Einzelzeitfahren. Als Rennstrecke wird – wie schon in den Vorjahren – die Landstraße zwischen Prechtal und Oberprechtal bis hinauf auf den Rohrhardsberg genutzt. "Die Strecke wird am Renntag von 9 bis 18 Uhr gesperrt", so der stellvertretende Vorsitzende der Concordia, Klaus Holzer. Die damit verbundenen Einschränkungen für die Anwohner sind daher größer als bisher. "Wir hoffen trotzdem auf große Akzeptanz". Am Samstag, 25. und Sonntag, 26. Juli, finden in der Elzacher Innenstadt Rundstreckenrennen statt. Gefahren wird von der Biederbacher Straße bis zum Ladhof; ein Großteil der Kernstadt ist also für den Straßenverkehr gesperrt. Die Renntage werden sich jeweils von 9 bis 20 Uhr hinziehen.

"Elzach wird der Weltcup der kurzen Wege", skizzierte Werner Becherer das Organisationskonzept. Alle organisatorischen Fäden laufen im Schulzentrum und im Haus des Gastes zusammen. Das Fahrerlager wird auf dem Wörthplatz aufgeschlagen. "Alles ist fußläufig oder im Rollstuhl gut erreichbar", lobt Tobias Engelmann. "Das ist bei solchen Weltcups wahrlich nicht selbstverständlich". Krönender Höhepunkt wird die große Abschlussparty am Sonntagabend werden, bei der sich Sportler, Funktionäre, Helfer, aber auch alle Elztäler und ihre Gäste in fröhlichem ungezwungenem Rahmen begegnen können. "Das wird eine Riesen-sache", ist sich Klaus Holzer sicher.

 

Paracycling-Weltcup 2015 in Elzach vom 24. bis 26. Juli; Donnerstag, 23. Juli: Training auf den Wettkampfstrecken (keine Streckensperrung); Freitag, 24. Juli, 9 bis 18 Uhr Einzelzeitfahren (Start: Rathaus Prechtal, Zielorte – je nach Klassement – Ortsmitte Oberprechtal oder Rohrhardsberg; Samstag, 25. Juli, und Sonntag, 26. Juli: Straßenrennen auf dem Rundkurs Innenstadt Elzach, jeweils von 9 bis 20 Uhr. Nähere Infos im Internet unter http://www.worldcup-elzach.com

 

Quelle: badische-zeitung.de