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Das Triple ist perfekt

Andrea Eskau © Ralf Kuckuck/ DBS-Akademie
Andrea Eskau © Ralf Kuckuck/ DBS-Akademie

Zum Abschluss der Langlauf-Wettbewerbe beim ersten Weltcup des Winters im kanadischen Canmore haben die deutschen Para-Athleten überzeugende Leistungen abgeliefert. Im Rennen über die Langdistanz kam Martin Fleig (Ring der Körperbehinderten Freiburg) in der sitzenden Konkurrenz auf Platz vier, sein Vereinskollege Nico Messinger wurde Fünfter bei den Männern mit Sehbehinderung, Alexander Ehler (SV Kirchzarten) fuhr in der stehenden Konkurrenz auf Platz sechs. Für den Höhepunkt des Tages aus deutscher Sicht sorgte abermals Andrea Eskau (USC Magdeburg). Sie war auch über die zwölf Kilometer nicht zu schlagen.

34:19.8 Minuten standen am Ende für die 46-jährige Elsdorferin zu Buche, womit sie mehr als eine halbe Minute schneller war als ihre große Konkurrentin Oksana Masters (USA, 34:52.5 Minuten). Platz drei ging an die Chinesin Yawei Jin (35:41.6 Minuten). „Das war von vorn bis hinten ein kontrolliert beherztes Rennen mit optimaler Technik und viel Rennintelligenz“, schwärmte der Bundestrainer Ralf Rombach nach Eskaus drittem Erfolg beim dritten Saisonstart.

„Die Langlaufwettbewerbe sind insgesamt überdurchschnittlich gut gelaufen“, sagte die Triple-Siegerin selbst, wollte die Lorbeeren aber nicht komplett allein einheimsen. „Wir hatten sehr gutes Ski-Material.“ Auch der Bundestrainer sah das so. „Die Techniker haben hervorragend gearbeitet.“ Sie trugen dazu bei, dass Nico Messinger einen Tag nach seinem 23. Geburtstag sein bisher bestes Weltcup-Einzelergebnis erringen konnte. Der Freiburger und sein Begleitläufer Lutz Klausmann (SV St. Georgen) liefen die 20 Kilometer komplett im Doppelstockschub. „Super gemacht, das war die richtige Strategie“, sagte Rombach.

Messinger selbst freute sich über das Resultat, fand aber auch Anlass zur Selbstkritik. „Der Abstand nach vorne ist zu deutlich.“ Oleg Ponomarev, der wie sämtliche russischen Starter in Kanada unter neutraler Flagge unterwegs ist, distanzierte in 51:25.9 Minuten das komplette Feld, der Zweite Stanislav Choklaev hatte einen Rückstand von 1:41.6 Minuten. Messinger kam auf eine Zeit von 58:40.1 Minuten.

Auch Alexander Ehler war mit seinem sechsten Platz nicht ganz glücklich. „Ich wollte ein besseres Ergebnis, aber es ist mein erster Weltcup seit 30 Jahren. Da muss ich wohl zufrieden sein“, sagte der 48-Jährige, der einst in seiner kasachischen Heimat zu den Olympiakandidaten zählte, nach einem Motorradunfall aber seine Karriere beenden musste. Seit diesem Winter startet er für das Nordic Para Ski Team Deutschland. „Er hat sein Rennen gut eingeteilt. Platz sechs ist für ihn ein sehr gutes Resultat“, lobte der Bundestrainer.
Das erfreuliche Gesamtbild der Breisgauer Männer im Nationalkader komplettierte Martin Fleig, der wie am Sonntag über die Mitteldistanz auch im „langen Kanten“ über 15 Kilometer auf Platz vier kam, diesmal zeitgleich mit dem US-Amerikaner Daniel Cnossen in 40:28.1 Minuten. Ivan Golubkov (38:38.5 Minuten) gewann vor Peng Zheng (China, 39:53.3 Minuten) und Aleksandr Davidovich (40:00.0 Minuten). „Martin ist sehr konstant gelaufen und hat hinten raus noch Zeit gut gemacht“, bilanzierte Ralf Rombach.

Am 14. Dezember zählt der Gundelfinger Fleig im ersten von insgesamt drei Biathlon-Rennen zu den Siegkandidaten. Dann greifen auch die übrigen deutschen Starter neu an. Clara Klug (PSV München), Vivian Hösch (Ring der Körperbehinderten Freiburg), Anja Wicker (MTV Stuttgart) und Steffen Lehmker (WSV Clausthal-Zellerfeld) hatten am letzten Weltcup-Tag pausiert.

Quelle: Ben Schieler