Kanusport

Kanusport ist eine Sportart für alle. Das deutsche Wort Kanu ist ein Oberbegriff für alle Wassersportgeräte, die aus eigener Muskelkraft mit Paddeln in Blickrichtung vorwärts fortbewegt werden. Im Gegensatz dazu ist beim Ruderboot die Blickrichtung nach hinten und das Paddel ist fest am Boot montiert. Der Oberbegriff Kanu gliedert sich in zwei Hauptgruppen: dem Kajak und dem Kanadier.

Beschreibung

Je nach Bootstyp können verschiedene Formen des Kanusports durchgeführt werden. Im Kajak wird gesessen und ein Doppelpaddel verwendet. Demgegenüber kann man im Kanadier sitzen oder knien und man verwendet ein Stechpaddel. Im Gegensatz zum Kajak, das nur im Einer oder Zweier gefahren wird, werden Kanadier auch für mehrere Personen gebaut.
Eine weitere Form ist ein Drachenboot, in dem 16-20 Paddler/innen mit und ohne Behinderung fahren können. In einem Rennen gibt es bei den Booten Beschränkungen im Gewicht und bei der Größe, damit Chancengleichheit besteht.
Eine Sportform ist das Kanuwandern, bei dem man sich auf Gewässern wie Flüssen, Seen und an Meeresküsten bewegt. Das Wildwasser-Fahren stellt eine Besonderheit dar, hier geht es in speziellen Rennbooten einen reißenden Fluss bergab.
Paracanoe (Parakanu oder Paracanoeing) ist die Bezeichnung einer Kanusport-Disziplin für Menschen mit Behinderung. Auch das verwendete Sportgerät, ein speziell angepasstes Rennkanu, wird als Parakanu bezeichnet.

Material

Wer Kanusport betreiben möchte, braucht neben Paddel und passender Schwimmweste einen geeigneten Bootstyp, der sich danach richtet, für welchen Zweck das Boot eingesetzt werden soll. Außerdem ist es ratsam die Kleidung an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Im paralympischen Sport werden Einerkajaks und Auslegerkanus (Va’as) verwendet. Für jede/n Parakanut/in wird der Sitz und teilweise auch das Paddel individuell angepasst.

Anpassungsmöglichkeiten

Die Form des Kanufahrens kann sehr leicht an die individuellen Bedürfnisse der Sportler/innen angepasst werden. Wie bereits beschrieben gibt es beispielsweise die Möglichkeit alleine oder im Team auf dem Wasser zu fahren, wobei ein Team aus Menschen mit und ohne Behinderung bestehen kann. In jedem Fall ist eine Schwimmweste Pflicht.

Wettkämpfe und Mannschaften, Ligabetrieb, Erfolge

Bei den paralympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde Parakanu in das Programm aufgenommen. Die Wettkämpfe werden über eine Distanz von 200 m in festen Bahnen ausgetragen. Die Einteilung der Wettkampfklassen erfolgt nach Bewegungsfähigkeit von Beinen (L für leg), Armen (A für arm) und des Rumpfes (T für trunk).
Bei den Deutschen Meisterschaften wird es 2017 zum ersten Mal ein Inklusiv-Rennen geben.
Bis jetzt waren die deutschen Athleten/innen bei den Europa- und Weltmeisterschaften sehr erfolgreichen und gewannen u. a. zweimal Silber bei den paralympischen Spielen.