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WM-Premiere für geistig behinderte Judokas in Köln

Die Organisatoren und Initiatoren der ersten G-Judo-WM
Die Organisatoren und Initiatoren der ersten G-Judo-WM © DJB /Erik Gruhn

Vom 19. bis 22. Oktober 2017 treffen sich mehr als 100 Athletinnen und Athleten aus 14 Nationen zu den ersten Judo-Weltmeisterschaften für Judoka mit geistiger Behinderung in Köln. In zwei Wettkampfklassen gehen die Sportler in der ASV-Sporthalle am Olympiaweg an den Start. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übernommen.

„Wettkämpfe der Behinderten haben in Köln eine lange Tradition“ freut sich Dr. Agnes Klein, Dezernentin Bildung, Jugend und Sport der Stadt Köln, auf das Event in der Domstadt. „Wir erwarten 700 Familienangehörige und Fans zu den Titelkämpfen“ erhofft sie sich von der Veranstaltung eine starke Anziehungskraft. Friedhelm-Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes und des Paralympischen Komitees, zeigte sich beeindruckt vom Einsatz des Organisators Klaus-Peter Gdowczok und fiebert den Wettkämpfen entgegen: „Wir sind stolz darauf, diese erste WM in Köln zu erleben.“

Peter Frese, Präsident des Deutschen Judo-Bundes (DJB), erwartet von den Behinderten-Weltmeisterschaften einen weiteren Anschub: „Judo ist ein Ausbildungssystem und eignet sich hervorragend, um Spaß und Freude an der Bewegung zu vermitteln. Dies ist die Auftaktveranstaltung für die Zukunft. Ziel ist es, dass die G-Judokas bei den Paralympischen Spielen dabei sind."

Unterstützt wird die Veranstaltung auch von Dr. Norbert Feldhoff, Domprobst a.D. und offizieller Botschafter der G-Judo-WM: „Wir wollen der Gesellschaft deutlich machen, wozu Menschen mit geistiger Behinderung fähig sind.“ Matthias Hopster, Geschäftsführer der Alexianer Werkstätten GmbH, wünscht sich auch einen Weltmeister aus Köln und schaut dabei auf Lokalmatador Victor Gdowczok, der weltweit erste Dan-Träger mit Down-Syndrom.

Am ersten WM-Tag (Freitag, 20. Oktober 2017) kommt es vor Beginn der Wettkämpfe neben der Waage zu einem so genannten Divisioning, einer Überprüfung der gemeldeten Klassifizierung (Wettkampfklasse 1 oder 2). Die Kämpfe sind für Samstag, 21. Oktober 2017 (alle Gewichtsklassen Level 2) und Sonntag, 22. Oktober 2017 (alle Gewichtsklassen Level 1) in der ASV-Sporthalle angesetzt. Kampfbeginn ist an beiden Tagen um 9.30 Uhr.

Gemeldet sind G-Judokas aus Belgien, Bosnien-Herzegowina, Brasilien, Kroatien, Finnland, Frankreich, Griechenland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Russland, Schweden, Großbritannien und Deutschland. Ermöglicht wird die Veranstaltung, die vom VG Project e.V. ausgerichtet wird, von der Gold-Kraemer-Stiftung, der Kämpgen-Stiftung, der Gemeinnützige Werkstätten Köln GmbH sowie der Alexianer Werkstätten GmbH.

Quelle: DJB / Erik Gruhn