Aktuelles aus dem Bereich Anti-Doping

Erneute Warnung kontaminierter NEMs

Erneut sind Nahrungsergänzungsmittel gefunden worden, die gesundheitsgefährdende Dopingsubstanzen enthalten. Forscher der FDA (Food and Drug Administration, USA) stellten kürzlich fest, dass in mehr als der Hälfte der untersuchten Nahrungsergänzungsmittel mit dem deklarierten Inhaltsstoff Acacia rigidula aktuell auch das Amphetamin-Isomer β-Methylphenylethylamin nachgewiesen werden konnte. β-Methylphenylethylamin wurde zum ersten Mal in den frühen 1930er Jahren synthetisiert; Wirksamkeit und Sicherheit bei der Anwendung am Menschen wurde aber nie untersucht und sind völlig unbekannt. Weitere Informationen können Sie der entsprechenden wissenschaftlichen Veröffentlichung in "Drug Testing and Analysis" aus April 2015 entnehmen: http://onlinelibrary.wiley.co m/doi/10.1002/dta.1793/full 

Der Verzehr solcher Nahrungsergänzungsmittel kann zu einem unabsichtlichen positiven Dopingbefund führen. Zudem ist mit erheblichen gesundheitlichen Schädigungen zu rechnen. Die NADA warnt daher generell vor unreflektierter Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.

Die Notwendigkeit der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte kritisch hinterfragt werden. Bei einer vom Arzt festgestellten defizitären Versorgung oder Mangelerscheinung sollten unter ärztlicher Kontrolle oder ernährungswissenschaftlicher Beratung anstelle von Nahrungsergänzungsmitteln ausgewählte Präparate mit Arzneimittelzulassung eingesetzt werden. Denn Arzneimittel unterliegen einer anderen Kontrolle, so dass die Kontaminationsgefahr ausgeschlossen werden kann.

Falls Nahrungsergänzungsmittel konsumiert werden, sollte zumindest überprüft werden, ob das gewünschte Produkt von einer unabhängigen Institution auf das Vorhandensein von verbotenen Substanzen getestet wurde oder eine Selbstauskunft des Herstellers zur Produktreinheit vorliegt. Die NADA unterstützt dabei auch mit ihrer App. DIe NADA hat dafür die "Kölner Liste" in Kooperation mit dem Olympiastützpunkt Rheinland in der NADA App integriert. Die "Kölner Liste" enthält Informationen zu Nahrungsergänzungsmitteln, die auf Dopingsubstanzen getestet wurden. All diese Aspekte tragen dazu bei, das durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln vorhandene Doping-Risiko zu reduzieren, gänzlich auszuschließen ist es jedoch nicht.

Quelle: NADA